Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Die Schulgemeinschaft des KANT kann sich seit dem 15. November 2022 ganz offiziell „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen. An diesem Tag wurde unsere Schule in einem Festakt in das bundesweite Netzwerk aufgenommen,  dem alleine in NRW bereits um die 1000 Schulen angehören.

Weltoffen Lernen: Schule ohne Rassismus

Interview mit den Schülerinnen Juna Heinrich (JH) und Emma Horstmann (EH) und der Leh­rerin Nina von Manstein (NvM)

Seit November darf sich das KANT nun offi­ziell „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ nennen. Was bedeutet das über­haupt?

NvM: Diese Bezeichnung und das Schild, das wir nun in der Schule aufgehängt haben, bedeuten erstmal die reine Aufnahme in das Netzwerk. Dies ist der Start, um „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ zu werden und zu bleiben. Wir wollen die Selbstverpflichtung, die bei uns so viele, die am Schulleben teilnehmen, unterschrie­ben haben, auch tatsächlich umzusetzen.

JH: Durch diese Auszeichnung bestätigt sich, dass sich nicht nur unsere Arbeit in der AG für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, auszahlt, sondern auch das Engagement der ganzen Schule. Das KANT setzt sich aktiv gegen Diskriminierung und Rassismus ein und Kinder aller Herkunft sind an unserer Schule willkom­men.

EH: Außerdem bedeutet dies eine große Verant­wortung: couragiert gegen Rassismus zu sein und die eigene Stimme zu erheben. Eine großar­tige Auszeichnung, gerade für die heutige Zeit in der sich Menschen immer noch gegen Diskrimi­nierung zur Wehr setzen müssen.

Welche Bedingungen sind mit der Auszeich­nung verbunden?

NvM: Jeder hier am KANT setzt sich dafür ein, dass zum Beispiel Projekte oder Veranstaltungen für die Überwindung von Diskriminierung stattfin­den. Besonders wichtig ist aber auch die Cou­rage, also den Mut zu haben, Diskriminierungen jeglicher Art entgegenzutreten, indem man sie erstmal anspricht und dann gemeinsame Wege sucht.

Was war die Motivation, diesen Prozess am KANT in Gang zu bringen?

JH: Dadurch, dass Rassismus zur heutigen Zeit ein sehr wichtiges Thema ist, haben sich viele dazu entschlossen, bei dem Projekt mitzuma­chen. Außerdem ist es sehr wichtig, dass sich un­sere Generation über dieses Thema informiert und sich gegen Rassismus ausspricht, weil wir die neue Gesellschaft sind. Von uns hängt die Zukunft ab. Also wenn nicht wir, wer dann?

Was sind eure Ziele für dieses Projekt bei uns am KANT?

JH: Unsere Ziele sind weitreichend. Wir möchten so viele Menschen wie möglich davon überzeu­gen, sich gegen alle Arten von Diskriminierung einzusetzen. Wir wollen viele Kinder bei dem Projekt mitnehmen, damit diese ihren Familien und Freunden davon erzählen. So erreicht un­sere AG viel Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema.

EH: Wir wollen Bewusstsein schaffen für die Hin­tergründe rassistischer Beleidigungen und einen respektvollen Umgang fördern. Das beinhaltet Aufklärung über geschichtliche Ereignisse und eine daraus folgende Erkenntnis: Es gibt nur eine Rasse: den Menschen!

Weltoffen lernen, selbstbestimmt denken und verantwortlich handeln“ ist das Leitbild unse­rer Schule. Hört sich das nur gut an oder er­lebt ihr das KANT auch so?

EH: Mein Eindruck ist, dass meine Lehrerinnen und Lehrer für Problemsituationen dieser Art immer offen und zugänglich sind. Situationen, die auch mir schon widerfahren sind. Ich fühle mich hier am KANT gut aufgehoben. Dennoch finde ich, dass sich dieses verantwortungsvolle Verhal­ten noch weiter ausbreiten muss. Es gilt, alle Menschen zu unterstützen.

JH: Tagtäglich sieht man die Weltoffenheit des KANT und zwar dadurch, dass hier Schülerinnen und Schüler aller Herkunft sind, welche miteinan­der kommunizieren und interagieren. Daran allein kann man schon das verantwortliche Handeln aller erkennen, indem sie sich gegeneinander to­lerieren und unterstützen.

In welchen Situationen sollten Menschen eurer Meinung nach sensibler sein oder noch couragierter gegen Rassismus und Diskrimi­nierung eintreten?

JH: Die Erziehung durch Eltern oder das Umfeld ist der erste wichtige Grundbaustein für die Per­sönlichkeit eines Kindes. Meiner Meinung nach ist es deshalb am wichtigsten, die Kinder über Rassismus und Diskriminierung aufzuklären und zu informieren.

NvM: Ich finde es wichtig, auf diejenigen zu hören, die diskriminiert werden. Wenn mir also eine Person of Color sagt, dass sie eine Aussage von mir als rassistisch und damit verletzend emp­findet, dann akzeptiere ich ihr Empfinden und hin­terfrage mich und tue es nicht als übermäßige Empfindsamkeit dieser Person ab.

„Courage“ heißt ja nicht nur Mut, sondern auch beherzt, also mit Herz und Leidenschaft zu handeln. Wo seht ihr das am KANT ver­wirklicht?

NvM: So viele Mitglieder der Schulgemeinde set­zen sich so enorm für das KANT und ein gutes Schulleben ein, das finde ich bewundernswert. Immer wieder erlebe ich, dass hier wirklich jeder einzelne zählt, und das finde ich großartig, denn nur so kann Schule ein Ort sein, an dem vertrau­ensvoll gelernt wird.

JH: Die Lehrkräfte am KANT setzen sich sehr gegen Rassismus ein. Man selber weiß genau, dass man bei jeder Lehrkraft Hilfe suchen kann. Doch so weit würde es im Normalfall gar nicht kommen. Hier redet man miteinander und unter­stützt sich.

Wir bedanken uns für das Gespräch!

Das Interview erschien in der Ausgabe 7 (Januar 2023) unserer Schulzeitung “beKANnTmachung”.