Das ehemalige Sprachlabor des KANT – Bald zu sehen im westfälischen Schulmuseum Dortmund

Das ehemalige Sprachlabor des KANT – Bald zu sehen im westfälischen Schulmuseum Dortmund

Die Zeiten ändern sich und nichts bleibt für die Ewigkeit. So ist es auch beim schulischen Lernen: Durch neue Erkenntnisse der Lernforschung und technische Innovationen ist der moderne Unterricht heute kaum noch vergleichbar mit dem Unterricht vor 5, 10 oder 20 Jahren.

Dass das KANT schon immer großen Wert auf moderne Didaktik und eine zeitgemäße technische Ausstattung gelegt hat, ist bekannt. So wurde am einzigen bilingualen Gymnasium in Hiltrup bereits in den 1980er Jahren ein damals hochmodernes Sprachlabor eingerichtet, um Schülerinnen und Schülern am KANT das Verstehen und Sprechen vor allem der englischen, aber auch der französischen Sprache intensiv und interessant vermitteln zu können. Die Schülerinnen und Schüler konnten im schuleigenen Sprachlabor via Kopfhörer individuell Texte (von Kassette!) hören, die jeweilige Lehrkraft  konnte mit den Lernenden Kontakt aufnehmen und individuelle Rükmeldungen geben.

Im Zeitalter einer digitalen Schule ist all dies heute ganz problemlos und mit erheblich weniger Aufwand mit modernen Lern-Apps auf dem iPad möglich. Das Sprachlabor hat heute also ausgedient und ist ein Stück Schulgeschichte geworden. Doch wohin mit den Arbeitsplätzen und den Geräten? Einfach entsorgen? Das kam für den stellvertretenden Schulleiter des KANT, Michael Böder, so nicht in Frage. Daher fragte er zunächst beim Stadtmuseum Münster an, ob es hier Verwendung gebe. Das Museum zeigte großes Interesse, ein Fotograf des Museums dokumentierte das Sprachlabor, aus Platzgründen können dort aber keine Exponate gelagert werden.

Das westfälische Schulmuseum in Dortmund, deren Ausstellung bisher die Zeit bis etwa 1945 umfasst, plant derzeit die Ausstellung ab 2027 so zu erweitern, dass auch die Zeit nach 1945 gezeigt werden kann. Als sie vom Sprachlabor am KANT hörten, waren die ExpertInnen für deutsche Schulgeschichte sofort interessiert und holten kurzerhand das Pult und vier Arbeitsplätze ab.

In einigen Jahren wird also ein Stück KANT in Dortmund zu sehen sein. Darüber freuen wir uns sehr. Sicherlich können die Ausstellungsmacher in Dortmund dann auch vom Wissen des ehemaligen KANT-Lehrers Ulrich Averbeck profitieren, der während seiner Zeit am KANT maßgeblich für das Sprachlabor verantwortlich gewesen ist und als ausgewiesener Experte für Sprachlabore Wissenswertes beisteuern kann.


Auf dem Bild: Der stellvertretende Schulleiter des KANT, Michael Böder, und Charlotte Herzog vom Westfälischen Schulmuseum in Dortmund