Das Immanuel Kant Gymnasium wird in diesem Jahr 50 Jahre jung und hat allen Grund zu feiern: Den Auftakt des Festjahres machte am Donnerstag, 26. September 2024, der feierliche Festakt im prall gefüllten Winfried-Borgmann-Forum der Schule.
Neben Gästen aus Politik und Verwaltung der Stadt Münster, Schüler- und Elternvertretern sowie den aktuellen Lehrkräften waren zahlreiche weitere Gäste der Einladung gefolgt und so gab es ein großes Wiedersehen mit vielen Ehemaligen, für die das KANT einst als Lehrkräfte oder Schüler, in der Schulleitung oder im Sekretariat ein vertrauter Ort war und immer noch ist.
Nach einer musikalischen Eröffnung durch die KANT Voices mit dem Titel „This is me“ begrüßte Schulleiterin Jessica Pesch die Anwesenden. Gemeinsam mit Mattia Freund, Schüler der Jahrgangsstufe 11, hatte Jessica Pesch die Archive der Zeitungen durchsucht und präsentierte den Gästen zeitgenössische Presseartikel, die die Gründung und die Entwicklung des „Kommunalen Gymnasiums“ seit dem 9. September 1974 dokumentieren. Dass das heutige Immanuel Kant Gymnasium zunächst „Joseph Haydn-Gymnasium“ heißen sollte, sei wohl auch deshalb abgelehnt worden, weil die Hiltruper dann die Schulwahl zwischen Katholiken und „Haydn“ gehabt hätten, formulierte Jessica Pesch schmunzelnd.
Für die Bezirksregierung sprach Dietmar Schade ein Grußwort und übermittelte seine Glückwünsche an die Schule. Er wies darauf hin, dass das KANT 50 Jahre werde und der Namenspatron Immanuel Kant in diesem Jahr sogar seinen 300. Geburtstag feiere. In seiner Rede hob Dietmar Schade die besonderen Leistungen der Schule hervor: eine engagierte Debattenkultur, die Bilingualität sowie viele kreative Angebote seien heute eng mit dem Namen der Schule verbunden. Am Immanuel Kant Gymnasium sei in den vergangenen 50 Jahren ein Denkraum entstanden, an dem die Schülerschaft vielfältige Möglichkeiten habe, selbst zu denken und sich auf diese Weise „gegen populistische Angebote und einfache Lösungen“ und „fantasielose Phrasendrescherei“ stellen zu können. Der Königsberger Philosoph, der seine Heimatstadt übrigens nie verlassen hat, wäre heute mit Sicherheit stolz auf „seine“ Schule, so Schade.
Für die Stadt Münster und den Stadtteil Hiltrup überbrachten Bürgermeisterin Angela Stähler sowie Bezirksbürgermeister Winfried Stein ihre Glückwünsche. Frau Stähler blickte auf die Geschichte der Schule zurück und hob dabei die besondere Bedeutung des Gymnasiums für die Münsteraner Bildungslandschaft hervor. Winfried Stein erinnerte an die politischen Diskussionen aus dem Gründungsjahrzehnt der Schule und hob hervor, dass die Schülerinnen und Schüler am KANT lernten global zu denken und lokal zu handeln. „Lassen Sie uns das KANT feiern!“
Nach beeindruckenden tänzerischen Einlagen der KANT Schülerinnen und Schüler Leonie Sophie Mohr, Elanur Yildrim, Emily Kientopf und Jonathan Jansen folgte ein besonderer Höhepunkt des Festaktes. KANT-Lehrerin Nina von Manstein moderierte den KANT-Talk unter dem Titel „Fünf Jahrzehnte Abitur am KANT“. In dieser überaus unterhaltsamen Gesprächsrunde erinnerten sich der Schauspieler Kristian Bader (Abitur 1985), ntv-Moderatorin Verena Fels (Abitur 1999), Florian Adler, Pressesprecher der Stadtwerke Münster (Abitur 2004), Autor und Abenteurer Lukas Baumeister (Abitur 2018) sowie der aktuelle Schüler Mattia Freund (Jahrgangsstufe 11) an ihre Zeit am KANT.
Trotz unterschiedlicher zeitgeschichtlicher Ereignisse, die jeweils die Schulzeit der Gesprächsteilnehmer prägten, etwa die Friedensbewegung der 1980er Jahre, die Wiedervereinigung 1990, die Anschläge des 11. September 2001, die zunehmende Digitalisierung in den 201
0er Jahre oder die Corona-Krise 2020, hoben alle fünf hervor, dass das KANT bis heute immer eine Schule gewesen sei, an der sich Heranwachsende ausprobieren durften, ernst genommen wurden und sich auf Augenhöhe mit der Lehrerschaft bewegten. „Ein Ort der Freude und Weltoffenheit“, so Kristian Bader. So hob Verena Fels die zahlreichen Theater- und Musicalerfahrungen hervor, die sie geprägt hätten. Lukas Baumeister bedankte sich bei den Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrern, die ihm neue Welten eröffnet hätten. Die Schule habe nicht nur Wissen, sondern vor allem Haltungen und Bildung vermittelt. „Bildung ist eben das, was überbleibt, wenn das Gelernte weg ist“, so Lukas Baumeister.
Nach einem musikalischen Abschluss von Gero Hamprath-Scholtz, Hiltruper Apotheker sowie ebenfalls ehemaliger Kantianer, mit dem Titel „Some Enchanted Evening“ wurden beim anschließenden Sektempfang noch zahlreiche Erinnerungen aus den bewegten 50 Jahren am KANT ausgetauscht. Auf die nächsten 50 Jahre!