Das Immanuel Kant Gymnasium hat 90 Abiturientinnen und Abiturienten feierlich verabschiedet. Am Donnerstag, 26. Juni 2025, erhielten die Schülerinnen und Schüler in der Stadthalle Hiltrup ihre Abiturzeugnisse. Dabei erreichten 21% des Abiturjahrgangs einen Notendurchschnitt von 1,4 oder besser. Nach einer musikalischen Eröffnung begrüßte Schulleiterin Jessica Pesch alle Anwesenden und überbrachte ihre Glückwünsche an die Abiturientia 2025. Im Blick zurück stellte sie die Frage, was die Abiturientinnen und Abiturienten denn aus den letzten acht Jahren am KANT mitnehmen. Dazu befragte sie zunächst das Abiturmotto „Abikalypse – Wir KANTen das Ende“.
Der Begriff „Abikalypse“ lege die Deutung nahe, dass das Abitur ein katastrophales Ereignis sei, das es zu bewältigen gelte. Gegen diese Sicht sprächen aber die vielen tollen Leistungen vieler Schülerinnen und Schüler. Der Abiturfilm, in dem sich die Abiturientia in einem gemeinsamen Kraftakt gegen die Unterdrückung der Welt durch künstliche Intelligenz zur Wehr gesetzt habe, eigne sich schon eher, um das Abiturmotto zu verstehen. Die Abiturientia habe, so Jessica Pesch, den Begriff „Abikalypse“ an die wörtliche Übersetzung des altgriechischen Begriffs Apokalypse angelehnt: ein Moment, in dem sich etwas zeigt, was bisher verborgen war. Ein Wendepunkt. Ein Anfang unter neuen Bedingungen.
Das Ende der Schulzeit stelle durchaus einen Neuanfang und einen solchen Moment der Veränderung dar. Jetzt zeige sich, worauf es wirklich ankomme: Freiheit und Freundschaft. Freiheit, weil sie die Möglichkeit gebe, den eigenen Weg zu gehen und nicht den, den andere vorzeichnen. Freiheit sei kein Geschenk, das man einfach bekomme, sie sei eine Verantwortung, die Mut erfordere, eigene Entscheidungen zu treffen. Freundschaften seien in einer Welt, die sich ständig verändert, wie Anker oder Kompasse. Die Abiturientinnen und Abiturienten seien also bestens gerüstet für die großen Veränderungen, die jetzt vor ihnen liegen.
Den Eltern der Abiturientia dankte Frau Pesch dafür, dass sie ihre Kinder von Anfang an begleitet, ihnen Liebe und Fürsorge geschenkt und ihnen ermöglicht hätten, ihre besonderen Talente und Fähigkeiten zu entfalten. Sie hätten ihnen wichtige Werte wie Ausdauer, Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl vermittelt und sie ermutigt, ihre Träume zu verfolgen. Ein besonderes Dankeschön überbrachte Frau Pesch an die Lehrerinnen und Lehrer, die nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Wegbegleiter und Vorbilder gewesen seien. Sie hätten Ihre Zeit, Energie und Expertise investiert, um das Beste in ihren Schülerinnen und Schülern zum Vorschein zu bringen. Sie hätten nicht nur Fachwissen vermittelt, sondern auch Werte wie Respekt, Teamarbeit und Engagement vorgelebt.
Zum Abschluss ermutigte Frau Pesch die Abiturientinnen und Abiturienten, das gewählte Abiturmotto im Herzen zu tragen und sich in einer immer technisierteren Welt, in der KI einen immer größeren Einfluss auf alle nehme, nicht fremdbestimmen zu lassen. Die Absolventinnen und Absolventen sollten Chancen erkennen und ergreifen, aber immer am Freiheitsstreben, an Autonomie und der zutiefst menschlichen Fähigkeit zur Empathie festhalten, um die neuen Herausforderungen zu meistern.
Für die Stadt Münster überbrachte Bezirksbürgermeister Wilfried Stein seine Glückwünsche. Viele Türen ständen den Abiturientinnen und Abiturienten des Kant Gymnasiums nun offen, das Finden der richtigen Tür sei dabei nicht immer einfach und eine Korrektur des eingeschlagenen Weges gehöre auf dem individuellen Lebensweg auch dazu. Er bezeichnete die Abiturientia als „historischen Jahrgang“: Zum einen sei er der letzte Jahrgang, der in acht Jahren das Abitur abgelegt habe. Zum anderen sei er der Jahrgang, der das Abitur im Jubiläumsjahr der Schule gemacht habe und sei somit ein wichtiger Teil der Geschichte des Kant. Mit den Worten „Bleiben Sie Ihrem Kant mit Freude verbunden und vertrauen sie Ihren Kenntnissen!“ verabschiedete sich Wilfried Stein von den Absolventinnen und Absolventen.
Für die Stufenleitung blickten Anke Steingass und Dagmar Wessel als Beratungslehrer der Jahrgangsstufe auf die Schulzeit zurück. Sie zeigten Bilder und Erinnerungen aus der Schulzeit der Abiturientinnen und Abiturienten, die als letzter Jahrgang noch einmal den G8- Turbo einlegen mussten. Die Stufenleiterinnen verglichen in Analogie zum „Jubiläumsding“, der Schulrevue zum Jubiläum, die Schulzeit mit einer Schauspielausbildung, in der man nach der Grundausbildung in den Klassen 5 und 6, dann zum Casting für die neuen Klassen gebeten wurde. Dort seien die Bewerbungsfotos gemacht worden, die Körper gestählt und das finale Vorsprechen nach und nach vorbereitet worden. Nach all diesen Prüfungen, führen die Abiturientinnen und Abiturienten jetzt aber ganz allein Regie im „Self-Made-Ding“, das man Leben nenne. Dagmar Wessel und Anke Steingass wünschten der Abiturientia, dass sie alle zu schweren Päckchen bei zukünftigen Inszenierungen hinter sich lassen können und sie nur Requisiten begleiten mögen, die ihnen den Weg ebnen. Beide ermutigten die jungen Menschen, mutig zu sein, sich in fremde Gewässer zu wagen und den Optimismus nicht zu verlieren. Abschließend betonten sie, dass alle ein Stück des Kant in ihr weiteres Leben mitnähmen. Darin seien alle Möglichkeiten für weltoffenes, selbstbestimmtes Denken und die Fähigkeit, verantwortlich zu handeln, enthalten.
Für die Eltern blickte Heiko Gravelschomaker auf die Schulzeit der Abiturientia zurück. Auch er hob die Besonderheit hervor, dass dieser Abiturjahrgang im Jubiläumsjahr das Abitur abgelegt habe. Er erinnerte an manche Herausforderung, die zu überwinden gewesen sei, aber auch an den Spaß, die Lebensfreude und die Freundschaften, die entstanden seien. „Geht euren Weg und seid zu Kompromissen bereit!“, ermutigte Gravelschomaker die Absolventinnen und Absolventen. Abschließend bedankte er sich beim Lehrerkollegium des KANT und bei den Eltern, die ihre Kinder über viele Jahre begleitet und ihnen Mut zugesprochen haben. Die Abiturientia beglückwünschte er und sprach für die gesamte Elternschaft: „Wir sind stolz!“
Zum Abschluss sprach Stufensprecherin Fatima Aliyeva für die Abiturientia 2025 und blickte auf die gemeinsamen acht Jahre am KANT zurück. Sie empfinde es als Ehre, diese Rede halten zu dürfen. Die Reise, die vor acht Jahren begonnen habe, sei nun zu Ende. Zusammen sei man erwachsen geworden. Trotz mancher anstrengender Phasen sei man ans Ziel gekommen. Es blieben, so Fatima Aliyeva, viele schöne Momente in Erinnerung. Sie erinnerte dabei an gemeinsame schöne und lustige Erlebnisse auf den verschiedenen Klassen- und Studienfahrten. Fatima Aliyeva bedankte sich abschließend im Namen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler bei den Lehrkräften, die die Schülerinnen und Schüler nie aufgegeben hätten, und insbesondere bei den Eltern und Familien. Mit Blick auf die Abiturientinnen und Abiturienten hob sie am Ende hervor, dass man nun nicht mehr einfach „bis morgen“ sagen könne. Ab jetzt heiße es: „Tschüss, danke und bis bald“.
Die Abiturientia 2025 des Immanuel Kant Gymnasiums:
Fatima Aliyeva, Colleen Aulkemeyer, Jelle Aumann, Julian Bachnick, Phil Baumeister, Bennet Bautista Düntgen, Luis Becker, Sami Bekirovski, Joshua Belhan, Linus Bichbäumer, Linus Böckenholt, Anna Frederike Borgmann, Roxane Dedio, Liselotte Dickfer, Lukas Diening, Lina Feuerborn, Leander Franke, Jon Fund, Niklas Grasekamp, Jesse Gravelschomaker, Maximilian Hack, Maurice Hahne, Elias Heese, Mia Heils, Linus Heinrich, Famke Helling, Sina Helmig, Anna Heßel, Ina Hidding, Miqdam Hikmat, Janna Kämmerer, Jana Karsten, Leni Kemper, Maximilian Keuper, Rauan Khalid, Lena Klingel, Nils Kondermann, Dunia Korbach, Marlin Siegfried Kroll, Sophie Krummheuer, Melvin Kühne, Emely Luha, Maja Lutz, Laura Maurer, Maximilian Meinhardt, Jaarne Meredig, Juan Muhamad, Jana Mühlenhöver, Noah Nimeh, Geraldo Noj, Leonie Panitz, Niklas Pankau, Max Patzke, Cassian Prüfer, Mia Recker, Leja Rerich Marlene Retzlaff, Max Romberg, Asel Sahin, Dania Sangana, Joana Santos Rutsch, Andrej Sauermilch, Hanna Schaefer, Luis Scharmann, Hanno Schechtel, Leon Sören Schedensack, Michel Schimannek, Linus Schlese, Juri Schmerbach, Jan Schockmann, Alissa Solano Martinez, Inga Stratmann, Artur Stroh, Sarah Tayeb, Léonard van Libergen, Anna Vassiliades, Ariane von Fischern, Milla Vosseberg, Jannes Wagner, Charlotte Wala, Patricia Werner, Jolina Widders, Linn Wietzorke, Hannah Wirth, Lina Yantren