Die Schülerinnen des Leistungskurses Deutsch haben ihre Studienfahrt vom 18. September bis zum 22. September 2023 nach Prag so erlebt:

Die tschechische Hauptstadt Prag: Das Läuten der Straßenbahnen ist nicht zu überhören und es wimmelt von Touristen. Unter ihnen die 19 angehenden AbiturientInnen des KANT der Leistungskurse Deutsch und Erdkunde, die in Begleitung von Herrn Dirk Becker und Frau Stadtler in der “goldenen Stadt” zu Gast waren. Von dem gepflegten und zentralen „Hotel Harmony” aus lag das Stadtleben direkt vor der Haustür.

Am Montagmorgen ging die Fahrt leider mit großer Verspätung und Fahrplanänderungen los. Nach zwölf Stunden Fahrt waren dann aber alle endlich in Prag angekommen und der Abend konnte gemeinsam, nach dem Einrichten der Zimmer, auf dem großzügigen Zimmer 12 ausklingen.

Viele historische Orte, wie die Synagogen des jüdischen Viertels Josefov, die deutsche Botschaft, in deren Garten sich im Sommer 1989 dramatische Szenen abspielten, der Wenzelsplatz, der Prager „Eiffelturm“, die Karlsbrücke und der Veitsdom in der Prager Burg wurden besichtigt und über diese wurden die MitschülerInnen durch kurze Präsentationen informiert. Ein überaus beliebtes Fotomotiv war die bunte John Lennon Mauer, die wir gemeinsam besichtigten. Danach begab sich die Elite des Deutsch-LKs gemeinsam mit LK-Lehrer Dirk Becker sowie Frau Stadtler zum Kafka Museum und widmete sich der Erzählung “Die Verwandlung” des berühmten Prager Autors. Kafkaesk…

Neben den ästhetischen Eindrücken erhielten wir auch viele Informationen von Einheimischen zur deutsch-tschechischen Geschichte. Nicht nur die jüdische Geschichte Prags mit der Legende des Rabbi Löw und seines Golems, auch die dunkle deutsche Geschichte in Prag standen dabei im Fokus. Dabei trafen wir Herrn Beckers alten amerikanischen Studienfreund Kevin Johnson, der mit uns zahlreiche Orte des Terrors, der Flucht und der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung Prags besichtigte und uns in der Krypta der St.-Cyrill-und-Method-Kirche über das Attentat auf Reinhard Heydrich, den “Reichsprotektor von Böhmen und Mähren”, den “Henker von Prag”, erläuterte.

Um Einblicke in den “Prager Frühling” zu bekommen, begaben wir uns zum Wenzelsplatz, wo sich einst junge Studenten anzündeten, um auf die Unfreiheit, die fehlenden Perspektiven und die große Verzweiflung in der sozialistischen CSSR nach der Niederschlagung der friedlichen Proteste im Jahr 1968 aufmerksam zu machen.

Besonders werden wir uns an unsere Fremdenführerin Renata erinnern, die immer etwas zu erzählen hatte und sich dabei von nichts und niemandem aufhalten ließ (nicht einmal von Herrn Becker oder Frau Stadtler). Mit ihr besichtigten wir die riesige Prager Burg, den Veitsdom und das “goldene Gässchen”.

Die atemberaubende Architektur, die sowohl bei Tag als auch bei Nacht wunderschön ist, wie auch die Kultur Tschechiens, waren ein ganz besonderes Erlebnis für uns alle. Jeden Abend wurden wunderschöne Sonnenuntergänge gesichtet, sei es beim Postkartenschreiben an der Moldau oder beim Essen in der Stadt. Die süßen Straßenbahnen, die durch die von der Sonne gelb und orange gefärbten Straßen fuhren, waren ein magischer Anblick.

Die Stadt Prag ist so ganz anders als Berlin, Münster oder andere Städte, die wir kennen. Da hieß es für uns: Auf ins Neuland statt zu faulenzen! Denn selbstständig sein – das war ein großer Teil unserer Studienfahrt. Begonnen mit dem Geldwechsel von Euro in tschechische Kronen bis hin zur selbstständigen Orientierung in den Straßen und Gassen Prags. Neue Leute kennenlernen, von Schülern und Schülerinnen aus Deutschland, Ungarn oder England, alles war trotz vereinzelter Sprachbarrieren möglich.

Jeden Tag etwas Neues hören und sehen, mal etwas Anderes als in unserem bekannten Münster. Wir alle freuen uns auf weitere gemeinsame Erlebnisse in unserem letzten Schuljahr!

Ab jetzt heißt es für uns nur noch „Ahoj!” statt Tschüs.

Text: Tamara Elbert, Carina Kleingries, Anette Witt, Constanze Tegtmeier, Jana Rachman und Caroline Wex (LK Deutsch der Q2)